- Kuste
- "(niederlandisch aus lateinisch costa ""Seite""), Grenzraum zwischen Meer und Land, von stark wechselnder Breite (1 m bis viele km). Die Beruhrungslinie im Mittelwasserniveau an gezeitenlosen Kusten oder im Mittelhochwasserniveau an Gezeitenkusten ist die Ufer- oder Strandlinie. Sie trennt die beiden Hauptzonen der Kusten: das landwarts bis zur obersten Meereswirkung reichende Ufer (wenn von Sand oder Geroll bedeckt, auch Strand) und die sich seewarts bis zur außersten gegenwartigen Brandung ausdehnende Schorre. Die Kuste wird durch Brandung, Gezeiten, Meeresstromungen, Hebungs- und Senkungserscheinungen, Sschwankungen des Meeresspiegels und durch Ablagerungen der Flusse standig verandert. Durch Kustenversatz kann sich an einer Landspitze aus einer Sandzunge ein Haken entwickeln, der zur Nehrung wachsen kann, einem schmalen, aus Sand aufgebauten Landstreifen, der oft mit Dunen besetzt ist. Die von der Nehrung vom offenen Meer abgetrennte Bucht wird Haff genannt. Ein vollkommen abgeriegeltes Haff bezeichnet man als Strandsee. Durch Strandversetzung kommt es zu einem Ausgleich in der Kustenlinie (Ausgleichskuste). Durch Eindringen des Meeres entstehen Senkungskusten, wobei verschiedene Kustenformen entstehen konnen: Fjordkusten (Norwegen, Gronland, Sudalaska, Sudchile, Neuseeland); Scharenkusten (Schweden, Finnland), Fordenkusten (Ostseite Jutlands und Schleswig-Holstein) sowie Boddenkusten (Mecklenburg). Ertrunkene Flusstaler bilden die Riakusten (Nordwestspanien, Bretagne, Sudchina), die Calakusten (westliches Mittelmeer), die Canalekusten (Dalmatien), sowie Limankusten (Sudrussland).Bei der Hebungskuste sind Bereiche des ehemaligen Strandes zu Land geworden, bei harten Gesteinen bilden sich Steilkusten (Kliffkusten), bei weicherem Gestein Flachkusten. "
Maritimes Wörterbuch. 2013.